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Die Entstehungsgeschichte von smartsanity:

 

Power Off – Als der Körper den Stecker zog

Berufssoldat oder doch eine neue Herausforderung? Vor dieser Entscheidung stand ich nach 12 Jahren Bundeswehr. Ich entschied mich für Zweiteres, zog die Uniform aus und begann nochmal zu studieren – Wirtschaftsingenieurwesen Fachrichtung Biotechnologie. Dass das Studium kein Kindergeburtstag wird, war mir dabei von Anfang an klar. Schließlich lag mein Abi und somit auch das Grundwissen, auf dem es jetzt aufzubauen galt, mehr als ein Jahrzehnt zurück. Zugleich waren viele Fächer absolutes Neuland für mich.

Fehlendes Wissen aufzuholen und sich gleichzeitig Neues anzueignen – mit großer Begeisterung und viel Zeitaufwand gelang das in den ersten Semestern noch relativ gut, was die Noten auch bestätigten. Aber mit der Zeit führte das Ergebnis meiner Bemühungen immer weniger zu einem positiven Ende und aus der anfänglichen Begeisterung wurde zunehmend Frustration. Und was macht man meist, wenn man im Leben nicht richtig vorankommt? Genau, man strengt sich noch mehr an. Und so investierte ich als Single einfach noch mehr Zeit ins Studium und es entstand ein Cocktail aus sozialem Rückzug, Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse und Schlafmangel – inklusive Nebenjob hatte ich zu dieser Zeit eine 110 Stunden Woche mit 3-4 Stunden Schlaf pro Tag.

Klar, dass dieser toxische Cocktail nicht ohne Nebenwirkungen blieb. Eineinhalb Jahre später, die letzte Prüfung im Semester war gerade geschrieben, schlugen sie mit voller Wucht zu. Geschafft, aber erleichtert von der Prüfung kam ich um die Mittagszeit nach Hause, sperrte die Wohnungstür auf und… Irgendwann, mittlerweile war es draußen schon finster, wachte ich – noch völlig angezogen und mit Rucksack auf dem Rücken – am Boden liegend wieder auf. Und plötzlich war meine kleine Welt eine vollkommen andere: Im Kopf herrschte gähnende Leere, Arme und Beine schwer wie Blei. Mein Körper hatte den Stecker gezogen – power off. Er hatte mich einfach ausgeschalten. Mich, der trotz ständiger Müdigkeit sechs Mal in der Woche Sport trieb, um fit, gesund und stark zu sein.

Zum Glück waren jetzt Semesterferien, für die nächsten drei Wochen war nämlich das abgedunkelte Schlafzimmer „the place to be“. Unfreiwillig war ich ans Bett gefesselt: Ein Fünkchen Lebens- und  Leistungswille war zwar noch vorhanden, aber Köper und Geist verweigerten ihre Mitarbeit. Bewegungen wurden auf das Allernötigste beschränkt, denn allein der Gang ins Bad glich einer Mount-Everest-Besteigung. Und der Kopf? „Wie Flasche leer!“

 

Die bittere Erkenntnis

Schweißgebadet und zur Salzsäure erstarrt, unfähig aus der Tram auszusteigen – so schaute das Ergebnis meines Versuchs aus, das Studium nach den Semesterferien fortzusetzen. Insgesamt zehnmal fuhr ich noch in die Uni, aber jedesmal grüßte das Murmeltier mit heftigen Angst- und Panikattacken, sobald die Dächer der Uni am Horizont erschienen. Die bittere Erkenntnis: Adieu Studium! Aus, Ende und Vorbei – es ging einfach nicht mehr!

In den darauffolgenden Wochen waren erbitterte Existenzängste, Selbstzweifel, Minderwertigkeitsgefühle sowie Gefühle des Nicht-Wahrhaben-Wollens meine ständigen Wegbegleiter. Gleichzeitig galt es gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Niemand sollte merken, dass ich versagt hatte und nun vor einem Scherbenhaufen stand, der mich in eine schwere Depression schlittern ließ – ein extrem anstrengendes Schauspiel.

Warum keine professionelle Hilfe? Oder zumindest mit Freunden reden? Gute Frage! Aber sich gegenüber anderen zu öffnen und sich dabei eingestehen zu müssen, dass man für ein Ziel, das tausende Menschen problemlos erreichen, alles getan hat – sogar bis zum totalen geistigen und körperlichen Kollaps! – und trotzdem gescheitert ist, diese „vermeintliche“ Peinlichkeit wollte und konnte ich meinem Ego nicht antun. In Kombination mit dem Gedanken, nicht als „Psycho“ abgestempelt zu werden, war es einfach ein zu großes Hemmnis.

 

Die Geburtsstunde von smartsanity

Getreu dem Motto „Kein Schaden, ohne Nutzen“ hatte auch diese sehr schwierige und extrem leid- und schmerzvolle Lebensphase ihr Gutes. Notgedrungen war ich nämlich gezwungen, mir plötzlich tiefgründige Fragen zu stellen, die ich mir im normalen Lebensmodus wahrscheinlich niemals gestellt hätte. So auch die Frage „Wozu will ich dieses Leben überhaupt nutzen?“ Sprich: „Was möchte ich in meinem Leben eigentlich bewirken?“ Es war also eine Frage nach einem Ziel, das weit über das eigene Ego hinausging.

Die Antwort auf diese Frage ließ auch gar nicht lange auf sich warten:

„Ich möchte andere Menschen vor dem bewahren, was mir passiert ist. Mein persönliches Anliegen ist es, anderen Menschen zu helfen rechtzeitig aus der depressiven Erschöpfungssackgasse namens Burnout umzukehren und ihre Lebensstärke zu fördern, damit sie in jeder Lebenslage ihr Bestes geben können, ohne dabei auszubrennen oder ihre Lebensfreude zu verlieren. Und eine Hilfestellung bieten, die auch all jene Menschen unterstützt, denen es genau so schwer fällt sich zu öffnen, wie mir.“

Das war die Geburtsstunde von smartsanity!

 

Lebensstarke Grüße!

 

Georg Gegenfurtner

Mental Coach & BGM Berater

 

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